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Jagd im Europäischen Kulturpark

In  den  vergangenen  Wochen  wurde  mir desöfteren  von  Parkbesuchern  berichtet,  dass Jäger im

Europäischen Kulturpark auf die Jagd gehen ! Während  in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen, welche die Taverne besuchen wollen, an Wochenenden darauf hoffen müssen, dass ihnen jemand die Schranke öffnet und sie dann mit ihrem Fahrzeug zur Taverne fahren können, haben offensichtlich die Herren Jäger eigene Schlüssel, um die Schranke öffnen zu können.  Mit ihren Fahrzeugen (SUVs), würden die Jäger bis zum Keltendorf fahren, um von dort zu Fuß Richtung Blies laufen und am Bliesufer auf die Jagd gehen. Schwer zu glauben, dass auf den Freiflächen des Europäischen Kulturparkes die Jagd erlaubt sein soll.  Zumal dort, wo auch geschossen wird, sich eine Weidekoppel mit Pferden, Eseln und Yaks, ein einzigartiges Biotop mit seltenen Vögeln, wie den Kiebitz, die  Bekassine und ein Storchenhorst befindet. Erst vor wenigen Tagen soll besagte "Jagdgesellschaft" an einem Wochenende in den frühen Morgenstunden mit Warnwesten an genannter Örtlichkeit auf der Jagd gewesen sein. Ihre "Strecke", einige Wasservögel und ein Hase hätten sie nach Jagdende auf den Rundweg, Höhe  Keltendorf gelegt. Beobachtet hat dies eine Person, welche wie viele andere auch die Ruhe und Athmosphäre in den frühen Morgenstunden im Park genießen will.   Dieses Person hat zwischenzeitlich ein Beschwerdeschreiben an den Landrat in Homburg gerichtet. Sie wird den Park nicht mehr aufsuchen, solange dort weiter gejagd wird. Bis vor wenigen Wochen waren Nilganspaare mit ihrem zahlreichen Nachwuchs im Biotop zu sehen und Stockenten in großer Zahl auf den drei Parkgewässern.

Auffällig, dass zur Zeit nur noch ganz wenige Stockenten und Nilgänse im Park zu sehen sind. Wie mir auf Anfrage der französischen Parkleitung mitgeteilt wurde, ist die Jagd auf deren Freiflächen und an der Blies strikt verboten. Ebenso das Angeln, welches aber immer wieder von deutschen und französischen " Sportanglern"  (d.h. Fische fangen, Foto machen und wieder ins Wasser werfen)

trotz sichtbar aufgestellter Verbotstafeln ausgeübt wird.

Auf der Webseite des Europäischen Kulturparkes wirbt man seit geraumer Zeit auch mit der

einzigartigen Tierwelt , die hier zu finden ist. Dann sollte man aber auch seitens der  Verantwortlichen  für deren Schutz sorgen und die Wildtiere Hobbyjägern nicht zum Abschuss freigeben. 

 

Im Vordergrund der Kiebitz, daneben die kleinere Bekassine. Beides sind seltene und in vielen Regionen , streng geschützte Vogelarten. Anfang August entdeckte ich beide Vögel am Uferrand des kleinen Biotop im Park. Ihre Bestände sind seit den 80-Jahren dramatisch zurückgegangen. Durch die moderne Landwirtschaft verlieren sie vielfach ihr Gelege. Bleibt zu hoffen, dass

sie infolge des Jaglärms nicht schon wieder weggeflogen sind und sich ein neues Brutrevier gesucht haben.

Ungläubiges Kopfschütteln bei vielen Parkbesuchern die bei ihrem Rundgang im Mai 2018, diese beiden "hystorischen" Gebäude entdeckten.

 

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